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Sternstunden-Geschichten

Wir haben über 40 Mitarbeiter:innen des PTV gebeten, über eigene Erlebnisse im Rahmen ihrer Tätigkeit beim PTV zu sprechen, die für sie ein echter Höhepunkt waren, wo sie sich besonders wohl und lebendig fühlten und in besonderer Weise einbringen und etwas bewirken konnten.

Die geschilderten Erlebnisse der Mitarbeiter:innen wurden jeweils als Sternstundengeschichten zusammengefasst und dokumentiert. Hier erhalten Sie in ein paar dieser Geschichten einen Einblick.

Wer das Gute sieht, sieht besser!

…durch die Linse betrachtet

2017 habe ich beim PTV eine Fotogruppe ins Leben gerufen in der unsere Klient:innen das Fotografieren in der Gemeinschaft erlernen sollten.

Ich wollte mein Wissen und meine Leidenschaft an der Fotografie weitergeben. Mit anderen Foto – begeisterten Menschen zusammen durch ganz NRW ziehen, das war nicht so einfach für alle, die im Alltag mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. In der Fotogruppe blühten sie richtig auf und konnten dadurch ihr psychisches Wohlbefinden und ihre sozialen Kontakte fördern. Sie waren gemeinsam auf der Suche nach interessanten Fotomotiven und hatten viel Spaß sich auszutauschen. Nach den Fotoausflügen trafen wir uns immer noch, um die Fotos zu zeigen und zu besprechen.

Mit der Zeit nahmen immer mehr Klient:innen des PTV interessiert an dieser Fotogruppe teil. Das Highlight waren die beiden Fotoausstellungen 2019/2020, die ich mit der Fotogruppe organisierte.

Dort konnten wir unsere schönsten Bilder zum Thema „Natur und Tier“ präsentieren. Alle waren ganz stolz auf sich und bekamen durch die Fotoausstellungen viel Lob und Anerkennung.
Es ist mir eine große Freude, über die Jahre zu sehen, wie wichtig dieses Gruppenangebot für die Teilnehmer:innen geworden ist.

Henryk Sosgornik

Wir sind wählerisch – auf beiden Seiten

„Will ich, oder will ich nicht“ oder – Freiraum aus Überzeugung

Nach 20-jähriger Tätigkeit bei einem anderen Arbeitgeber, wollte ich mich gerne verändern und hatte mich daher beim PTV beworben.

Nach dem Bewerbungsgespräch konnte ich einen Tag lang im BeWo hospitieren. Obwohl die Erfahrung sehr positiv war, war ich nicht sicher, ob ich tatsächlich meinen alten Arbeitsplatz aufgeben sollte. Der Geschäftsführer setzte mich nicht unter Druck, sondern bot mir stattdessen an, weitere Arbeitsbereiche des PTV kennen zu lernen. Doch meine Unsicherheit blieb. So wurde meine Bewerbung erst einmal zurückgelegt.

Erst nach mehreren Monaten, vielen Telefonaten und einem weiteren Hospitationstag im BeWo war ich endlich sicher, dass ich zum PTV wechseln wollte. Mich hatte sehr beeindruckt, dass man sich immer viel Zeit für mich genommen hat, mir immer alles gezeigt und mich nie unter Druck gesetzt hat.
Auch jetzt, in meinem neuen Team, fühle ich mich respektvoll behandelt und gut unterstützt. Die Kolleg:innen und die Teamleitung sind geduldige und entspannte Menschen, die mich gut an- und aufgenommen haben.

Stefanie Horn

Manchmal ohne Netz und doppelten Boden

Manchmal braucht es einen kleinen Weckruf

Manchmal braucht es einen kleinen Weckruf

Ich war durch eine schwierige familiäre Situation stark psychisch belastet, was sich natürlich auch negativ auf meine Arbeit und mein Verhalten darin auswirkte. Doch als mich einige Kolleg:innen daraufhin ansprachen, war ich überrascht, weil mir meine völlige Überforderung überhaupt nicht bewusst war. Und auch nach dem Gespräch sah ich keinen Grund, persönlich etwas zu ändern. Ich war sicher, bei meiner Arbeit alles im Griff zu haben.

Kurze Zeit darauf wurde ich zu einem Gespräch mit dem Geschäftsführer (Herr Zimmermann) und meiner Teamleitung eingeladen. Erneut wurde ich auf meine Überforderung, die sich in der Arbeit zeigte, angesprochen. Gleichzeitig machten beide deutlich, dass sie mich keinesfalls loswerden, sondern mir Hilfe anbieten wollten. Mir wurde geraten, mich in eine Reha zu begeben. Aber immer noch hielt sich meine Einsicht in Grenzen. Doch wenige Tage nach dem Gespräch bin ich physisch und psychisch zusammengebrochen. Es folgte ein psychiatrischer Klinikaufenthalt mit einer anschließenden Rehamaßnahme.

Mittlerweile sind einige Jahre vergangen und meine persönliche Krise liegt lange hinter mir. Doch habe ich die beeindruckende Erfahrung mit meinen Vorgesetzten und meinen Kolleg:innen nie vergessen.
Für mich war es eine Sternstunde in meiner Tätigkeit beim PTV.

Mitarbeiter’in PTV, anonym

Möglich machen, was geht!

Zwei Ereignisse, die mein Leben geprägt haben

Zwei Ereignisse, die mein Leben geprägt haben

Bevor ich beim PTV angefangen habe, habe ich eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten gemacht, ein Beruf, in dem ich nie gearbeitet habe.
Anschließend habe ich jahrelang in einem Küchenstudio gearbeitet, was letzten Endes Pleite gemacht hat.
Der damalige Geschäftsführer des PTV warb mich daraufhin ab und ich arbeite seitdem beim PTV.

Ich hatte immer den Wunsch, noch eine weitere Ausbildung zu machen. Der PTV gab mir die Chance, die Ausbildung zur Immobilienkauffrau berufsbegleitend zu machen, was der PTV neben einem Bildungscheck mitfinanzierte.
Ich konnte das machen, was immer mein Wunsch war. Der PTV hat mich immer, wo es ging, unterstützt.

Kathrin Schumacher

Wir sind Freund:innen der „kleinen Dinge“!

Lebendige Geschichten

Ich habe ein Buch gelesen, in dem es darum ging, dass ein Junge seine kleine Schwester immer beschützt hat. Kurz danach habe ich einen neuen Klienten aufgenommen, der als Flüchtling nach Deutschland gekommen war. Er hat viel aus seinem Leben erzählt, in dem der fürsorgliche Schutz für seine jüngere Schwester immer eine große Rolle gespielt hat.

Eine kleine Episode, in der sich die Sinnhaftigkeit meiner Arbeit zeigt: „Ich merke einfach, hier bin ich richtig, hier bin ich Mensch, hier darf ich es sein!“

Andreas Berkenbrock